Meister Masui aus Kawane und seine neue Sencha-Idee

Banner_Okt_1UOutTPgSUyB1C

Wir haben einen wunderbaren Teefarmer in Shizuoka entdeckt, Etsuro Masui. Als ich seine Sencha-Tees erstmals probierte, war ich sofort fasziniert. Sie haben eine Klarheit und Stringenz, wie ich sie noch nie zuvor geschmeckt hatte. Die Tees von Masui-san aus den Bergen von Shizuoka sind großartig und doch so anders als die Wettbewerbstees von Meister Ota aus den Tenryu-Bergen, wahrscheinlich auch wegen seines anderen Lebenswegs.

Meister Masui lebt und arbeitet in Kawane. Er wurde 1956 in Kananehon in der Präfektur Shizuoka als Masui der Fünfte geboren. In den späten 70er Jahren absolvierte er eine Farmerausbildung in den USA. Im Jahr 1981 ging er als Entwicklungshelfer in den Senegal. Einige Jahre später kehrte er zurück nach Shizuoka, ließ sich in Kawane nieder und entschied sich für ein Leben als Teebauer.
Er besorgte sich robuste Teepflanzen, die im harten Bergklima von Kawane gedeihen können. Hier in den Bergen sind die Tage kurz und die Nächte können sehr kalt werden, kein Klima für den populären, aber anfälligen Yabukita-Kultivar. Masui-sans Idee ist der Anbau seltener neuer Kultivare ganz ohne Pestizide und Fungizide. Diesem Grundsatz ist er bis heute verpflichtet.

Seit den späten 90er Jahre experimentiert Etsuro Masui mit der Produktion von Schwarztee in der Art von Darjeeling-Tees. In Anlehnung daran heißt einer seiner neuen Tees „Mirai First“, benannt nach seiner neu geborenen Tochter. Gerne möchte ich mit Masui bei meinem nächsten Besuch im Frühjahr ein wenig über Schwarztee und neuere Schwarztee-Typologien sprechen. An die Klasse der Sencha-Tees reichen seine Schwarztees allerdings noch nicht heran.

Eine Besonderheit von Masuis Anbaumethode ist, dass er auf Düngung und Insektizide verzichtet. Durch die fehlende Düngung fehlt dem Tee der für Sencha typische Umami-Charakter. Aber seine Tees gewinnen durch seine Methode an Strahlkraft, Struktur und Klarheit. Seine zweite Neuerung ist die Verwendung von gewelktem Blattgut. Früher war dies üblich, weil es technisch gar nicht anders möglich war. Heute aber ist dies in der Sencha-Produktion völlig unüblich und dadurch wieder ganz neu. Dieses Verfahren bringt Sencha-Tees mit einer herrlich tiefen und differenzierten Struktur hervor. Das dritte Geheimnis der Produktion von Herrn Masui sind die neu gezüchteten Teekultivare in Kombination mit dem anspruchsvollen Terroir. Etsuro Masuis neue Pflanzen trotzen den klimatischen Widrigkeiten und wachsen zu schlanken, differenzierten Tees heran. – Kawane, ein fantastisches Terroir für großartige Tees. Und Etsuro Masui, ein engagierter und mutiger Teebauer.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.