2019/1 Teereise nach Taiwan: Hi Taipeh, die Seiden-Zupferin, Pekingente famos!

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HI TAIPEH, DIE SEIDEN-ZUPFERIN UND PEKINGENTE FAMOS!

Es ist Sonntagnachmittag. Die Luft ist extrem schwül und stickig. Die Temperatur liegt knapp unter 30 Grad. Angekommen in Taipeh, natürlich nach 13 Stunden Flug und sehr wenig Schlaf. So ist das eben. Blick von der kleinen Gasse, in der das Büro von Teemeister Atong Chen sich befindet, auf den 101-Tower. Es ist das Wahrzeichen der Stadt und immer noch eines der höchsten Gebäude der Welt mit 101 Stockwerken. Doch so begann unsere Reise nicht.

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Wir besuchen ein altes japanisches Haus in einer kleinen Seitenstraße von Taipeh. Es stammt aus den 1930er Jahren, der Zeit der japanischen Okupation. Das Haus ist heute in einem gemischten Baustil zu besuchen. Boden und Wände sind traditionell japanische. Die Deckenhöhe ist deutlich höher und die Fenster sind dem feuchten Klima angepasst und größer.

Vor dem Betreten werden weiße Socken angezogen.

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In diesem Haus finden wir einige selten Instrumente der klassischen chinesichen Guquin. Es ist ein sehr altes tratitionelles Musikinstrument, deren Spielkunst von einem Guquin-Meister hier gelehrt wird. Das Saiteninstrument ist mit vielen Lackschichten von Urushilack  und Spuren von Hirschgeweihmaterial überzogen.

 

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Eine klassische Notenpartitur für Guquin. Die Noten zeigen eine exakte Vorschrift der Spielweise der rechten und linken Hand in einem detailliert zweifach aufgespaltenem Notenbild als Schriftzeichen.

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Die junge Schülerin des Meisters erklärt und ruhig und genau die Spielweise dieses faszinierenden alten Instruments. Es hat sieben variabel, je nach Stückmodus gestimmte Saiten und dreizehn optisch markierte Bünde. Das Griffbrett ist allerdings glatt, wie das einer Geige, so das wunderbare Glissandi entstehen können.

Der Klang der Guquin ist sehr leise. Früher hat man die Guiquin mit Seidensaiten bestückt. So war das Instrument in der ursprünglich historischen Form noch deutlich feiner und leiser. Heute benutzt man klassische Gitarrensaiten mit Stahl umspannt.

Dennoch, ich höre einen sehr feinen und hochsensiblen leisen Saitenklang.

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 Eine Bildnische mit Bildrolle und Orchidee. Ein intimer Raum. In diesem Japanhaus wird ebenso Kaligraphie unterrichtet. Beides auch vom Intrumentalmeister.

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Blick von innen in den Garten.

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Die Schülerin gibt für uns ein kleines Konzert. Zunächst ein kurzes, eher folkloristisches Stück für Guquin. Dann interpretiert sie dasselbe Stück auch mit ihrer hellen Stimme. Ein zweites Stück isst wesentlich komlexer und bildet den Lauf des Wassers von der Entstehung als Bach in den Bergen bis zum Fluß in den Ozean ab. Virtuose Glissandi mit der rechten Hand und komplexe Arpeggien in der linken lassen ein wundersam feines und stilles höchst bewegtes Stück Naturmusik entstehen. Es sind Kaskaden und Fäden aus Wasser und Seide. Sie ist eine virtuose Seiden-Zupferin.

Die Guquin ist eine zurückhaltendes Intrument, für einen Moment zum Tee genau die richtige Klangwelt. Es liebt die kleinen und intimen Räume.

 

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Besuch bei unserem Teemeister Atong Chen. Die freudige Übergabe der Geschenke.

 

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Dannach haben wir ein wenig Zeit und probieren:

Dong Ding stärker geröstet

Die neue Garagenbaumcuvee Baiye Shui Xien

Li Shan Tanbei, ein Holzkohle gerösteter Li Shan von großer Strahlkraft und Schönheit.

Alle sind Oolongs große, sehr große Tees. Wir versuchen ein wenig von diesen Tees zu kaufen in den nächsten Tagen.

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 Der Vater von Menglin, Herr Chou, hat zum  klassischen Pekingenten-Essen geladen. Es folgt ein opulentes Mahl in sehr vielen Gängen. Menglin kommt immer wieder an unseren Tisch voller Überschwang. In diesem Restaurant habe ich schon vor dreißig Jahren gegessen. Ich habe noch die genaue Erinnerung. Es schmeckt noch immer so wie früher.

Es schmeckte wundervoll, ja großartig! Oben der Gang mit Pekingente, die in kleine Wraps mit Frühlingszwiebel unfd Gemüse eingewickelt werden.

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 Und so, oder ähnlich werden die Pekingentenwraps gegessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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