Sensationelle Tees von Meister Ota

 

 

Die Tees von Meister Ota sind sensationell. Im Frühjahr 2018 hatte ich Gelegenheit, den Meister auf einem seiner Teefelder in Shizuoka zu treffen und hatte an dieser Stelle auch schon darüber berichtet. Ich erinnere mich gut an die abenteuerliche Fahrt mit unserem befreundeten Agenten H.san. Am wildschäumenden Tenryu-Fluss entlang ging es auf der immer schmaler werdenden Straße steil den Berg hinauf. Jeder Flecken dieses Südhangs schien mit Teebüschen bepflanzt zu sein.

Eigentlich hatte Ota-san keine Zeit für uns, denn am nächsten Tag sollte der erste Shincha-Tee des Jahres geerntet werden und es gab viel vorzubereiten. Man muss wissen, Teemeister Ota ist ein Star in Shizuoka. Jahr für Jahr im September gewinnt er erste Preise beim National Tea Contest in Tokio. Aber schließlich war der Meister doch neugierig auf die beiden Teemenschen, die seinen Tee in Europa verkaufen, und nahm sich etwas Zeit für uns.
Angekommen auf der kleinen Teefarm mit den bunten, flatternden Stoff-Karpfen, begrüßte uns der Meister knapp aber herzlich, nahm die Geschenke entgegen – Schokolade aus der Schweiz und Cognac – und mahnte schon zur Weiterfahrt ins Teefeld.

Das Feld mit den Yabukita-Pflanzen war an diesem Nachmittag im April mit schwarzen Netzen vor der gleißenden Sonne geschützt. – Die Gyokuros, die wir aktuell kaufen konnten, sind ebenfalls unter solchen Schatten spendenden Netzen gewachsen, allerdings sechs Wochen lang und nicht nur einen Nachmittag.

Auch die Seiten des Teefeldes waren an diesem Tag mit Netzen verhangen, an den Seiten waren es blaue Netze. Die leuchtend grünen Teepflanzen standen quasi in einem geschlossenen Raum von der Größe eines Viertel Fußballfelds in leicht diffusem Licht. Ota-san sprach ohne Unterlass über die wundervoll kräftigen, herrlich tiefgrünen Yabukita-Pflanzen, über den vorbildlich gemulchten Boden und über die siebzig Farmer, die morgen dieses Feld per Hand abernten würden. Der Meister war sichtlich stolz auf sein Werk.

Dann ging es auch schon zurück, die Vorbereitungen für die Ernte warteten. Auf der kleinen Farm fand ein erster Durchlauf mit den Maschinen statt, ein Kilogramm Tee wurde produziert. Beim Säubern der Maschinen fiel mir auf, wie sorgsam auch mit den kleinsten Teeresten an den Wellen der Rollmaschine umgegangen wurde. Bei Ota-san scheint jedes Blättchen Tee wichtig zu sein. Die Mengen, die hier produziert werden, sind sehr klein, die Qualität jedoch ist herausragend. Viel Freude mit diesen Raritäten!

Tenryu Gyokuro A/ 2018, Meister Ota: samtig, ein unendlicher Silberhorizont, die Idee von Pfirsich und Marille

Tenryu Gyokuro B/ 2018, Meister Ota: wie feines, grünes Gemüse und weiße Blüten

Tenryu Sencha Saemidori 2018, Meister Ota: intensives Seegrün, Zuckerschote, Würze und Kraft

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