Japan National Tea Contest 2018

Jedes Jahr im Herbst findet in Tokio der National Tea Contest statt. Die besten Teefarmer des Landes reichen hier ihre besten Tees ein. Wer hier gewinnt, ist japanischer Meister. Mehr geht nicht. Meister Tohei und Meister Ota, von denen ich an dieser Stelle schon berichtet habe, und deren Tees wir im Sortiment führen, zählten schon mehrfach zu den Gewinnern oder belegten vorderste Plätze. Neben den frühen Tees von Meister Ota konnten wir einige der vordersten Platzierungen aus dem diesjährigen Contest für Sie einkaufen, unter anderem den Gyokuro 2018 von Meister Tohei, der allerdings noch ein wenig lagern muss, ehe wir ihn anbieten können.

Überzeugt hat uns ein Yabukita-Gyokuro aus der Stadt Okabe. Der Tee ist weich, sanft und besticht durch ein süßes und dichtes Grün. Nicht zuletzt überzeugt er auch durch einen eher moderaten Preis.

Aus dem Bezirk Nishiusu, Präfektur Miyazaki im Süden Japans, konnten wir uns einen hochplatzierten Kamari Tamaryokucha nicht entgehen lassen. Eine ideale Blattform, wie ein regelmäßiges graugrünes Komma, zeichnet diesen Tee aus. Aufgebrüht hat er eine leuchtendgrüne Farbe, eine dichte Helligkeit, satte und frische Röstnoten, Frische und Süße. Der Tee wurde nach alter chinesischer Art in der Pfanne geröstet, eine hohe Kunst, die im Süden Japans fortgeführt und verfeinert wird.

Aus Okabe hat uns ein handgerollter Temomi begeistert, ein Tee aus dem Mittelfeld des Wettbewebs. Wunderschön gerollte Blätter, wie lange tiefgrüne Kiefernnadeln, schon fürs Auge ein großes Vergnügen. Ein silberner Duft steigt in die Nase, auf der Zunge frisches Gemüse und feine Früchte. Das ist große, alte japanische Handwerkskunst.

Und nun noch zwei wahre Kunstwerke: Das erste, ein Yabukita-Sencha aus den Honyama-Bergen in Shizuoka: maskulin und ruhig, wuchtiges, kräftiges Grün. Die Ruhe, die sich beim Genuss dieses Honyama-Senchas einstellt, erinnert mich an die Versenkung eines Zenmönchs, der aufrecht und würdevoll dasitzt. Absolute Weltklasse! Der beste Sencha, an den ich mich erinnern kann.

Das zweite Kunstwerk, ein Tenryu Gyokuro Saemidori, ganz vorn in der Competition. Die Klarheit und Helligkeit dieses Tees erscheint wie pures Licht. Der Geschmack erinnert mich an frische Blattknospen, vom Morgentau benetzt. Süße, Weite und Stille. Der Blick über einen großen See, früh am Morgen, dessen Ufer weit in der Ferne liegt. Es ist der beste Gyokuro, seitdem es das teehaus.cöln gibt.

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