Neue Ernte aus Shizuoka - Weltklasse

 

Wieder zwei neue Weltklasse-Senchas aus Shizuoka. – Seit meiner Reise in diesem Frühjahr mit Jiri Melzer kommen wir an Tees heran, um die wir uns jahrelang bemühten. Eine Überraschung jagt die nächste. Die Tees sind großartig und von unübertroffener Qualität.

Seit längerer Zeit arbeiten wir mit dem Agenten H.san zusammen. An unserem ersten Tag in Kakegawa hatte er nicht viel Zeit, aber er überließ uns das Probierzimmer mit allen Mustern und zwei Assistentinnen. Wir haben bis in den späten Abend probiert.

Es waren die frühen Shincha-Tage und H.san bekam aus allen Regionen Japans Angebote. Sein Handy stand nie still. Auch auf der Fahrt zu Meister Ota am nächsten Tag telefonierte er ständig, weshalb wir zweimal in die falsche Richtung fuhren. – „Sorry, habe gerade drei Tonnen Tee gekauft.“

Jiri und ich hatten am Vortag viele gute Tees probiert und wir haben auch in der Vergangenheit sehr gute Tees kaufen können, aber die Tees, die wir seit dem letzten Besuch bekommen, sind einfach Weltklasse.

Was ist geschehen? – Als ich neulich mit einem befreundeten Schlagzeuger den neuen Ryogochi-Sencha probierte und wir über das Üben sprachen, fiel mir plötzlich der letzte Abend in Kakegawa ein und damit die Antwort auf die Frage: „Holger Czukay“!

 

Am letzten Abend lud uns H.san in ein kleines Tunfischrestaurant ein, wo ich den feinsten Fisch meines Lebens aß: Tunfisch in kleinen Häppchen auf einem heißen Stein gegart. Wir kamen ins Plaudern, über europäische Filme, über Pasolini, Fellini, Tarkowski. H.san kannte sich unfassbar gut aus. „Kennt ihr Werner Herzog. Ich liebe Kinsiki in Fitzcarraldo!“ Jiri erwähnte, dass ich Musiker sei. Wieder fielen diverse Namen und H.san sagte: „Aber meine Lieblingsband ist Can.“ „Tolle Band“, gab ich zur Antwort, „die kommt aus meiner Stadt Köln. Holger Czukay (Gründer und Leiter von Can) war sehr häufig in meinem Geschäft, ein guter Freund und ein wunderbarer Mensch. Oft haben wir stundenlang über Musik gesprochen. Leider ist er im letzten Herbst gestorben.“ Die Erzählung schlug ein wie ein Bombe. „Du kennst Holger Czukay?“ H.san war fassungslos, fassungslos vor Freude, jemanden zu treffen, der seinen großen Helden gekannt hat.

Ich glaube, es war dieser Moment, der unser Verhältnis und unsere Geschäftsbeziehung verändert hat. Wir teilten die gleichen Leidenschaften, Tee und Musik, und ich kannte Holger Czukay.

In der Nacht hörte ich mit Jiri „Tago Mago“ von Can auf YouTube.

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