Im November habe ich einen Gyokuro vorgestellt, der im National Tea-Contest eine hohe vordere Platzierung erreicht hat. Dieser Tee hat uns sofort begeistert und in seinen Bann gezogen. Ich konnte mir damals kaum vorstellen, einen besseren Schattentee in diesem Jahr noch zu trinken. Jetzt haben wir doch einen weiteren Gyokuro kaufen können. Er hat beim wichtigsten Teewettbewerb Japans einen sensationell neunten Platz erreicht. Wir konnten bisher noch nie einen solch hoch platzierten Tee einkaufen. Dieser Gyokuro ist ein reines Genuß-Kunstwerk. Er erzeugt reine Freude. Er ist einfach große Handwerkskunst aus einem großen Terroir in Südjapan, Yame Gyokuro Saemidori Green Sun.
Nicht jeder Teefan kann oder will mit diesen wertvollen, aber auch teuren Gyokuros in die Welt der beschatteten Tees einsteigen. Deshalb möchte ich gerne einen zweiten Gyokuro vorstellen, der uns großen kulinarischen Spaß bereitet. Er ist handwerklich sehr gut und sorgfältig produziert. Dieser Tee hat ein wunderbares charaktervolles Geschmacksbild. Er stammt aus der Stadt Shibushi im Süden von Japan. Wir haben Ende des Jahres den Gyokuro Shibushi White Fire vom gleichen Teebauern vorgestellt. Heute möchte ich die Aufmerksamkeit auf seine Basis-Gyokuroqualität lenken. Dieser Tee ist ein wunderbarer Einstieg in die geheimnisvolle Welt der Schattentees.
Unser neuer Competition Gyokuro 2022 kommt aus Yame in der Präfektur Fukuoka, im Süden von Japan. Dieser Ausnahmetee hat Platz 9 beim National Tee Contest 2022 belegt. Noch nie konnten wir eine so hohe Platzierung in den letzten Jahren einkaufen. Die Blätter des Yame Gyokuro sind wunderschön, nahezu perfekt geformt wie feinste kleine Nadeln. Sie haben eine tiefgrüne Farbe und schimmern fast ein wenig blaugrün. Wenn ich die Tüte öffne, strömt mir ein betörend intensiver tiefgrüner pflanzlicher Duft entgegen. Der Geruch in der Schale ist offen und klar. Er erinnert an frisches Farngrün und Blattwerk im tropischen Regen. Darüber liegt ein Hauch von frischer Minze. Der Geschmack ist überwältigend. Ich schmecke frische Hülsenfrüchte, junge kleine Erbsen und Kaiserschoten. Der Kultivar Saemidori gibt diesem außerordentlichen Gyokuro die helle Strahlkraft, die an weiße und gelbe Blüten erinnert. Dass Mundgefühl ist weich, voll und sehr dicht. Es ist wie ein Extrakt aus grünem Gemüse, wie ein hellgrüner Balsam, ein wenig ölig, ein wenig samtig. Über allem liegt wieder eine Spur von kühler Minze. Nirgendwo findet sich eine Spur von Bitterkeit. Es ist purer Wohlgeschmack und reines Umami. Im Kaltauszug, Mizudashi, entwickelt dieser Gyokuro zusätzlich eine süße Melonennote, die sehr lange nachklingt. Alles erscheint an diesem Gyokuro perfekt. Er strahlt wie eine helle grüne Sonne. Ein Weltklasse-Gyokuro.
Von einem kleineren Familienbetrieb aus Shibushi in Kagoshima konnten wir einen wunderbaren, neuen Gyokuro einkaufen, dessen Kultivar Tirari 31 ungefähr 30 Tage beschattet wurde. Das Blatt des Gyokuro Shibushi schön gearbeitet und tiefgrün, wie feine Kiefernnadeln. Es riecht sehr frisch und leicht süß. Der Aufguss ist strahlend tiefgrün. Der Duft erinnert an frische Seefrüchte. Im Mundraum schmecke ich frische, helle Früchte und ein sattes Grün, das mich ein wenig an die feinen Süße von Krabben erinnert. Dazu gesellt sich die zarte Fruchtsüße von Lichee. Der Tee hat einen herrlich lang anhaltenden Nachklang. Der Shibushi Gyokuro ist ein sehr gut produzierter Schattentee wie wir ihn in dieser Preiskategorie noch nicht anbieten konnten.