Zwei große singuläre Tees aus Kagoshima und Wuyi

AUG-3vWazU5VcNaDBp

 

Zum Oktoberbeginn möchte ich zwei sehr unterschiedliche Teecharaktere vorstellen. Der Shibushi Gyokuro White Fire ist ein großartig produzierter Schattentee. Er schillert in frischen Frühlingsfarben und hat durch seine leichte Erhitzung ein rassig expressives Timbre. In deutlichen Herbstfarben zeigt sich der Wuyi Matouyan Roi Gui Premium. Dieser wunderbare Steintee - Yancha - stammt vom „Pferdekopffelsen“; ein faszinierender Ort im Wuyi-Nationalpark und eines der berühmtesten Terroirs für Oolong Tee auf der ganzen Welt. Der Yancha leuchtet in Dunkelrot und Violett, fast wie ein schwelendes Feuer.

Shibushi Gyokuro White Fire
Ein wunderschöner Schattentee aus der Umgebung der Stadt Shibushi in Südjapan, produziert von einem angesehenen Teemeister. Das herrlich-frisch duftende Blatt erinnert an dunkelgrüne Tannennadeln. Im Aufguss entfaltet sich ebenfalls sein frischer, grüner und heller Duft. Die Struktur dieses Gyokuro ist klar und offen wie der Blick auf einen weiten Meereshorizont. Auf der Zunge und im Mundraum entwickelt sich ein feines Grün und eine Süße die an Zuckerschoten erinnert. Das Grün legt sich samtig auf Zunge und Gaumen. Betört durch eine harmonische Mischung aus süßem, chlorophyllartigen Grün und einer feinen, frischen, hopfenartigen Kräuterherbe erinnert er mich an hell strahlende Wiesenblüten im Frühjahr.  Der Shibushi Gyokuro White Fire ist leichter erhitzt, dies macht ihn temperamentvoll und fast ein wenig wild. Der Nachklang ist tief und lang. Die Wiesenblüten schmecken noch leicht nach. Ein Spitzengyokuro mit einer sehr charakteristischen Note.

Wuyi Matouyan Rou Gui Premium
Endlich konnten wir einen Oolong aus Matouyan, vom „Pferdekopf-Felsen“ einkaufen. Dieses weltberühmte Terroir liegt ca. 420 m hoch im Nationalpark Wuyi. Von hier stammen legendäre Yanchas, so genannte Steintees, in deren Geschmack sich die mineralischen Böden zeigen. Der Duft nach getrocknetem Steinobst strömt mir schon vom trockenen, zu Spiralen gedrehten Blatt, entgegen. Dicht, voll und warm erscheint mir der Matouyan Roi Gui Premium wie ein schwelendes Feuer.
Ich trinke und habe das Bild einer offenen Waldlichtung vor meinen Augen; flirrendes Sonnenlicht, Halbschatten, es ist später Nachmittag an einem warmen Herbsttag und der Boden duftet nach Kräutern und Holz. Im gesamten Mundraum zwischen Zunge und Gaumen entsteht eine dunkelrote nahezu violette Frucht. Ich schmecke eine explosive Pflaumensüße gepaart mit der eleganten, feinen Säure roter Beeren. Ein sensationeller Yancha vom wilden Pferdekopf. Einen solchen Tee hatte wir noch nie in unserem Sortiment. Wir können nur eine sehr kleine Menge in diesem Jahr anbieten.


Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.