Dieser Puerh stammt von alten, wildwachsenden Shan-Tuyết-Teebäumen (Gushu) hoch in den Kalkkarstbergen Ha Giangs im hohen Norden von Vietnam. Genetisch unterscheidet sich ihre Varietät oft deutlich von jenen in benachbarten Regionen Yunnans. Ha Giang ist international besonders für seine touristische Attraktivität bekannt. In der vietnamesischen Grenzregion zu China finden sich jedoch auch zahlreiche mehrere hundert Jahre alte Teebäume. In Verwaltungsbezirken wie Hoàng Su Phì hat man daher bereits vor einigen Jahren begonnen, diese Bäume zu dokumentieren und als schützenswerte „Heritage Trees“ anzuerkennen.

Das trockene Blatt ist groß und voller Trichome. Farblich changiert es zwischen Grau-Grün und Brauntönen.

Das nasse Blatt erinnert ein wenig an die herrliche Bratensüße von frisch angerösteter Sojasauce gepaart mit hellen Trockenfruchtnoten aus der Kanne. Hinzu gesellt sich ein Hauch frischer Basilikum-Würze.

Das Mundgefühl ist mitteldicht und erfrischend. Im Geschmack zeigt sich der Tee klar, mit Noten von feinem hellem Holz, Dattel und Mirabelle. Eine leichte Bitterkeit verleiht dem Tee Komplexität und wandelt sich mit einem raschen Hui Gan zu Heu-Blumen-Nuancen. Zurück bleibt eine benetzte, ölige Kehle mit langem Nachklang von süßen Kirschen, und feiner Kräuterkühle.

Insgesamt wirkt der Han Gang Gushu trotz seiner Jugend bereits komplex, relativ dunkel, und zeigt sich in seiner Wirkung gleichzeitig belebend und erdend.

Aufbrühtipp: 4 g, 80 ml, 95°, 60 Sekunden, viele Aufgüsse